Kurz vor der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts der britischen Regierung zur
"Partygate"-Affäre steigt der Druck auf Premierminister
Boris Johnson wieder. Die Opposition forderte mit Nachdruck Aufklärung, über was Johnson bei einem Treffen mit der
Spitzenbeamtin Sue Gray gesprochen hat, die den Skandal um verbotene Lockdown-Partys in der Downing Street aufklären soll. Kabinettsmitglied Nadhim Zahawi betonte nun, Johnson habe nie in die Ermittlungen eingegriffen. Er konnte aber auf mehrfache Nachfrage im Sender
Sky News nicht sagen, von wem das Treffen initiiert worden war und was besprochen wurde.
Johnson war selbst bei mehreren Lockdown-Partys anwesend, erhielt aber nur in einem Fall einen Strafbescheid. Die Londoner Polizei hatte ihre Ermittlungen kürzlich abgeschlossen und insgesamt 126 Geldstrafen gegen 83 Personen verhängt. Nun ist der Weg frei für Gray, ihren gesamten Bericht zu veröffentlichen. Sie hatte nach Beginn der Polizeiermittlungen nur eine stark gekürzte Version öffentlich gemacht und darin
Führungsversagen und schweres Fehlverhalten angeprangert. Wegen des Skandals haben auch Mitglieder von Johnsons Konservativer Partei seinen Rücktritt gefordert.