Angesichts vermehrter psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie warnen Ärzte vor erneuten Schul- und Kitaschließungen im Herbst. "Wir wissen zurzeit nicht, ob die Resilienz der Kinder ausreichen wird, um die Störungen und Defizite zu überwinden», sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach. Deshalb sei es auch wichtig, dass Bildungseinrichtungen unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen offenblieben.
Bei der Zunahme psychischer Störungen beruft sich der BVKJ auf Erhebungen der Krankenkasse DAK, die Daten von 800.000 Kindern und Jugendlichen in Deutschland analysiert hatte. Demnach wurden verglichen mit 2020 im vergangenen Jahr insgesamt 42 Prozent mehr Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren wegen emotionaler Störungen - dazu gehören Depressionen und Angststörungen - in Kliniken eingewiesen, bei Schulkindern von 10 bis 14 Jahren waren es elf Prozent mehr.