Letztes Update:
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Bürgermeisterin von Altenahr: Bild der Gemeinde wird anders aussehen

06:57
19.07.2021
Die Bürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand, rechnet mit einem langwierigen Wiederaufbau der Infrastruktur in der von der Hochwasserkatastrophe hart getroffenen Verbandsgemeinde. „Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so stark zerstört ist, dass es in einigen Orten vielleicht über Wochen oder sogar Monate kein Trinkwasser geben wird“, sagte Weigand am Sonntagabend im „Bild live“-Politiktalk „Die richtigen Fragen“. Eine Notwasserversorgung müsse gegebenenfalls über Monate gewährleistet werden. Gleiches gelte für eine Notstromversorgung dort, wo der Strom für länger ausfalle.
Wann es in Altenahr wieder Normalität gebe, sei für sie nicht absehbar, sagte Weigand weiter: „Es ist klar, dass unsere Gemeinden anschließend anders aussehen werden, weil viele der Gebäude, die prägend waren, die dort über 50, 100 oder 150 Jahre gestanden haben, abgerissen werden müssen.“ Sie hoffe, dass es eine Zukunft für ihre Gemeinde gebe, weil die Frage laute: „Wer zieht da wieder hin, wo ein Jahrhunderthochwasser um den Faktor 3 überstiegen wird. Das ist nicht berechenbar, das ist nicht planbar.“

dpa

Aufräumarbeiten in Koblenz und Trier ruhig verlaufen

06:53
19.07.2021
Nach den Überschwemmungen sind die andauernden Aufräumarbeiten in Koblenz und Trier ruhig verlaufen. In der Nacht zum Montag habe es keine dramatischen Wendungen gegeben, teilte ein Polizeisprecher in Koblenz mit. Der Pegelstand sei ebenfalls leicht gesunken. Über die Zahl der Vermissten konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. „Wir sind gerade dabei die Vermisstenmeldung abzuarbeiten und können daher keine verlässliche Zahl angeben,“ hieß es.
Im stark betroffenen Stadtteil Ehrrang in Trier haben die Einsatzkräfte am Sonntagabend alle Keller der 700 überschwemmten Häuser leergepumpt. In der Nacht zu Montag sei das Wasser jedoch erneut leicht angestiegen, teilte ein Sprecher der Stadt Trier mit. Daher sei die Feuerwehr am Montagmorgen in einer kleineren Besetzung vor Ort. Bei den Aufräumarbeiten wurden am Sonntag vier Mitarbeiter der Feuerwehr und der Stadt leicht verletzt. Auch die Stadtreinigung wird dem Sprecher zufolge noch für mindestens einen Tag die Berge an Sperrmüll räumen. „Es sieht aus wie im Krieg.“
Die finanziellen Hilfen werden für die Stadt Trier in den kommenden Tagen ebenfalls eine Herausforderung sein. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte am Wochenende Soforthilfen für die betroffenen Gebiete angekündigt. Diese sollten über die Kommunen ausgezahlt werden, erklärte der Sprecher. Die Stadtverwaltung kümmere sich daher im Laufe des Tages darum, wie die konkrete Auszahlung aussehen soll.

dpa

Markus Klümper/dpa Weil der Damm der Steinbachtalsperre bei Euskirchen (NRW) einzustürzen drohte, pumpten das Technische Hilfswerk (THW) und die Feuerwehr Wasser ab (Foto von Freitag).
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