Die Folgen der Hochwasserkatastrophe blieben im Verlauf des Donnerstags in vielen Orten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unübersichtlich, weil Strom- und Telefonleitungen ausgefallen waren. Es spielten sich aber immer wieder dramatische Szenen ab. So flüchteten zahlreiche Menschen auf die Dächer ihrer Häuser.
Die Polizei schickte Hubschrauber in die besonders betroffenen Regionen, um die Menschen an Seilwinden von den Dächern zu retten. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums waren 15.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Bundeswehr im Rettungseinsatz.
Mehrere Menschen starben in überfluteten Kellern. In Köln fand die Feuerwehr die Leichen einer 72-jährigen Frau und eines 54-Jährigen in mit Wasser vollgelaufenen Kellern. In Solingen stürzte nach Polizeiangaben ein 82-Jähriger und geriet mit dem Kopf unter Wasser. Der Rentner sei später im Krankenhaus gestorben. Im Kreis Unna starb ein 77-Jähriger ebenfalls im unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses.
In Nordrhein-Westfalen kamen zwei Feuerwehrmänner im Einsatz in Altena und Werdohl ums Leben. In Altena war die Feuerwehr am Mittwochabend im Einsatz, um einen ins Wasser geratenen Mann zu retten. Dabei fiel ein 46-jähriger Feuerwehrmann selbst ins Wasser und wurde abgetrieben, er sei kurze Zeit später tot geborgen worden.
Die Polizei bat in allen betroffenen Landkreisen um Hinweise der Bevölkerung auf Vermisste. Gleichzeitig rief sie aber auch dazu auf, die betroffenen Orte zu meiden. Wiederholt behinderten Schaulustige die Rettungseinsätze, außerdem musste die Polizei Plünderer fernhalten.
Besonders angespannt war die Lage in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Hagen sowie in Wuppertal, wo eine Talsperre überlief. Nahe der Steinbachtalsperre in Euskirchen sollten mehrere Ortschaften evakuiert werden. In der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg mussten mehrere hundert Menschen ihre Wohnungen verlassen. In Leverkusen und Trier wurden Krankenhäuser evakuiert.
Der wirtschaftliche Schaden des Unwetters ließ sich noch nicht beziffern. Da eine ganze Reihe von Straßen und Brücken und auch Bahnlinien betroffen waren, dazu zahlreiche Häuser zerstört wurden und auch Handwerksbetriebe zerstört wurden, dürften auch die wirtschaftlichen Auswirkungen massiv sein.