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„Schaulästige“ statt Schaulustige - Polizei warnt Hochwassertouristen

13:51
16.07.2021
In der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz warnt die Polizei Hochwassertouristen vor der Fahrt in Gebiete mit Zerstörungen. „Das Eine ist, dass sie betroffene Anwohner sich in ihren Vorgärten wie im Zoo fühlen lassen“, sagte Lars Brummer vom Polizeipräsidium Koblenz am Freitag mit Blick auf fotografierende Schaulustige. „Das Andere ist, dass sie Rettungswege behindern können.“ In den Katastrophengebieten gebe es nicht mehr so viele einwandfreie Straßen - diese müssten frei bleiben für Krankenwagen, Polizei und Rettungskräfte.
Die Polizei rufe auch in den sozialen Medien dazu auf, die Hochwassergebiete weiträumig zu umfahren. „Ich spreche von Schaulästigen, nicht von Schaulustigen“, ergänzte Brummer. „Es wird immer welche geben. Wenn wir die antreffen, bekommen die eine Ansage und zur Not auch einen Platzverweis.“
Inge Fleischmann, die am Freitag in Sinzig im Kreis Ahrweiler Anwohnern mit vom Hochwasser zerstörten Häusern half, sagte, am Donnerstag seien viele Leute durch das Wohnviertel gefahren - „einfach um zu gaffen“. Manche hätten extra Gas gegeben, „um uns alle vollzuspritzen“. Fotografierenden Hochwassertouristen habe sie gesagt, sie sollten lieber bei den Aufräumarbeiten helfen. 

lrs

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Gasversorger: Lage im Kreis Ahrweiler nach Hochwasser dramatisch

13:37
16.07.2021
Der Versorger Energienetze Mittelrhein hat die Situation nach der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz als dramatisch bezeichnet. „Die Gasleitung ist komplett gerissen. Wirklich zerstört“, sagte Unternehmenssprecher Marcelo Peerenboom am Freitag in Koblenz. Mehrere Kilometer Leitung müssten komplett neu gebaut werden. „Das wird leider Wochen oder Monate dauern, bis dort wieder Gasversorgung ist. Das heißt für die Bürger: kaltes Wasser, und wenn die Heizperiode kommt, auch kalte Wohnung.“
Das Unternehmen denke darüber nach, wie den Menschen geholfen werden könne. Derzeit komme der Versorger jedoch nicht einmal an alle Schadensstellen heran. „Eine Gasregelstation zum Beispiel liegt komplett unter Wasser“, sagte Peerenboom. „Da müssen wir warten, bis Monteure an die Anlagen kommen.“ Dann könne man sich ein komplettes Bild von der Lage machen. „Bis dahin können Sie nur schätzen.“
Zur Stromversorgung im Kreis Ahrweiler hatte das Unternehmen Westnetz von erheblichen Beschädigungen an den Verteilungsanlagen durch Starkregen und Überschwemmungen gesprochen. Zahlreiche Städte und Ortsgemeinden seien von Stromausfällen betroffen. „Die Arbeiten und Erreichbarkeit der Stromanlagen werden zum Teil durch überflutete Straßen erschwert“, hieß es in einer Mitteilung. Eine Aussage zur Wiederaufnahme der kompletten Versorgung sei vorerst nicht möglich.

dpa

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