Letztes Update:
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Sebastian Schmitt/dpa Rheinland-Pfalz, Zell: Die Mosel ist über die Ufer getreten und hat einen Teil der Innenstadt geflutet.

Eine tote Person im Rhein-Erft-Kreis bestätigt - weitere befürchtet

14:41
16.07.2021
Der Verwaltung des vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreises (NRW) ist bislang ein Todesopfer bekannt. Dies sei von der Stadt Erftstadt gemeldet worden, berichtete eine Sprecherin am Freitag. Es sei aber zu befürchten, dass es noch weitere Opfer gebe. So sei unklar, ob es alle Autofahrer noch rechtzeitig aus ihren Wagen schafften, als sie auf der B265 von Wassermassen überrascht wurden. 

dpa

Eric Lalmand/BELGA/dpa Belgien, Trooz: In den Provinzen Lüttich, Luxemburg und Namur wurde nach starken Regenfällen der provinzielle Katastrophenplan ausgerufen.

Trauer um zwölf Menschen in Wohnheim in Sinzig

14:37
16.07.2021
Unter den Todesopfern der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind auch zwölf Bewohner einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Sinzig. „Das trifft uns sehr. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen“, sagten Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) und der Opferbeauftragte des Landes, Detlef Placzek, am Freitag. Das Land stehe in engem Kontakt mit der Lebenshilfe, dem Träger der Einrichtung.
Nach dem Unwetter in der Nacht zum Donnerstag waren in der Einrichtung in Sinzig 13 Menschen vermisst worden. Am Donnerstagabend wurde zunächst der Tod von neun Bewohnerinnen und Bewohnern bestätigt. Nur einer der Vermissten sei lebend gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden, teilte eine Sprecherin des Mainzer Innenministeriums mit.
„Das Wasser drang innerhalb einer Minute bis an die Decke des Erdgeschosses“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz, Matthias Mandos. Die Nachtwache habe es noch geschafft, mehrere Bewohner in den ersten Stock des an der Ahr gelegenen Wohnheims zu bringen. „Als er die nächsten holen wollte, kam er schon zu spät.“ Die Wassermassen seien so rasant in das Gebäude eingedrungen, dass es keine Chance gegeben habe.
Das Heim hat 34 Wohnplätze und befindet sich in einem tiefer gelegenen Wohnviertel der Stadt, die an der Mündung der Ahr in den Rhein liegt. Das Team im Haus sei völlig traumatisiert, sagte Mandos. Seelsorger bereiteten sich darauf vor, die überlebenden Bewohner behutsam über das schreckliche Geschehen aufzuklären.
Von dem Unwetter waren in Rheinland-Pfalz mindestens zwölf stationäre Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe sowie betreute Wohnangebote in unterschiedlichem Ausmaß betroffen. Einige wurden von den Wassermassen zerstört oder unbewohnbar und mussten evakuiert werden, wie das Sozialministerium mitteilte. Aktuell gehe es besonders um die Verlegung von betroffenen Bewohnern in andere Einrichtungen, erklärte Schweitzer.
Am Freitag war an dem Gebäude in Sinzig eine etwa drei Meter hoch reichende Schlammschicht zu sehen, die über die Fenster des Erdgeschosses reichte.

dpa

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