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Mehr als 105 Tote bei Flutkatastrophe

19:39
16.07.2021
Die Zahl der Opfer bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands steigt weiter an. Bis Freitagnachmittag wurden mindestens 105 Tote gezählt - in Rheinland-Pfalz kamen nach offiziellen Angaben mindestens 63 Menschen ums Leben, in Nordrhein-Westfalen waren es mindestens 43. Der Rhein-Erft-Kreis hat einen Todesfall aus der Statstik zurückgenommen, der wohl fälschlicherweise mit em Hochwasser in Verbindung gebracht worden war. 

In beiden Bundesländern wurden zudem noch viele Menschen vermisst, ihre genaue Zahl war unklar. Rund 900 Soldatinnen und Soldaten helfen derzeit bei der Bewältigung der Katastrophe. Die Rettung von Menschenleben stehe dabei im Vordergrund, die Bundeswehr unterstütze aber auch mit „helfenden Händen“ und Material, teilte die Streitkräftebasis am Freitag in Bonn mit. 

In den Überschwemmungsgebieten gingen die Bergungs- und Aufräumarbeiten am Freitag weiter. Zugleich deutete sich bei sinkenden Pegelständen an einigen Orten etwas Entspannung an. Das Verteidigungsministerium löste wegen der Notlage einen militärischen Katastrophenalarm aus. Damit könnten Entscheidungen von den Verantwortlichen am Ort schneller getroffen werden, erläuterte ein Sprecher. Eingesetzt werden derzeit etwa Hubschrauber, Räumpanzer, Krankenwagen, Boote, Truppentransport-Panzer und eine Fähre. Auch aus anderen Bundesländern kamen am Freitag Einsatzkräfte zur Unterstützung. 

Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz meldete in seinem Frühwarnsystem bis Samstagmorgen zwar für fast das ganze Bundesland eine geringe Hochwassergefährdung. In der Region rund um Altenahr sowie in Teilen der Eifel seien aber noch immer vereinzelte Überflutungen möglich.
In Nordrhein-Westfalen wird mit fallenden Wasserständen gerechnet, dies werde aber teils nur langsam geschehen. Die Pegelstände bewegten sich oft noch oberhalb der Warnschwellen, etwa an Erft, Ruhr, Rur, Sieg und Weser, so das Landesumweltamt.
Am Oberrhein wird das anhaltend starke Hochwasser die Schiffe nach Einschätzung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) in Freiburg noch mehrere Tage lang ausbremsen. 

dpa/sba

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