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20221018053947

Hauptangeklagter S. sorgt im Gerichtssal für ratlose Blicke

13:30
17.10.2022
Nach der Einlassung von V. ergreift der Hauptangeklagte S. das Wort. In einer nun schon eine Stunde dauernden Einlassung beginnt S. damit, 195 vermeintliche Lügen und Wiedersprüche aus den Aussagen von V. aufzuzählen.  

Maximilian Hempel

Florian V. beantwortet Fragen

13:22
17.10.2022
Lange war die Aussage des Mitangeklagten Floran V. erwartet worden. Am heutigen Nachmittag äußerte sich der Mitangeklagte nach langem Schweigen zu der Tatnacht. Die Fragen wurden V.s Verteidigern vorab schriftlich zugeschickt. V. beschreibt in seiner Einlassung unter anderem, wie er mit S. zusammengearbeitet habe, dass er während seiner Wilderei niemals Waffen benutzt haben will. Besonders wichtig war jedoch aus Sicht des vorsitzenden Richters, Raphael Mall, was V. in der Tatnacht gefühlt habe. V. beschrieb dabei in eindringlichen Worten, wie er die Minuten der Schießerei erlebt haben will. Er habe Todesangst gehabt und hätte noch auf der Rückfahrt kaum klar denken können: "Mein Hals war wie zugeschnürt. Ich habe gedacht, dass ich die Nacht nicht überleben werde."  S. habe nach den Schüssen gedroht, wenn V. ihm nicht beim Durchsuchen der Leichen helfe, werde auch er neben ihnen liegen. 

Maximilian Hempel

Prozess wird am Nachmittag fortgeführt

07:46
17.10.2022
Der Prozess um die Polizistenmorde von Kusel wird um 12.30 Uhr fortgesetzt. Laut Aussage eines Gerichtssprechers präsentiert heute ein Experte vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein Knallgutachten zu der Tatnacht. Es ist mittlerweile der dritte Anlauf für den 17. Prozesstag. Der eigentliche Termin am vergangenen Freitag fiel aus, weil ein Schöffe erkrankt war. Zuvor musste der Prozess schon einmal vertagt werden, weil der Hauptangeklagte Anreas S. auch krank war.

Maximilian Hempel

Verhandlung am Freitag fällt wieder aus

11:42
13.10.2022
Schon wieder fällt ein Verhandlungstag im Prozess wegen der Polizistenmorde von Kusel aus. Die für morgen, Freitag, geplante Verhandlung, entfällt, weil ein Schöffe erkrankt ist. Dies teilte das Landgericht Kaiserslautern soeben mit. Für morgen war die Vernehmung des Mitangeklagten Florian V. mit Spannung erwartet worden. Schon der jüngste Verhandlungstag war ausgefallen, damals war der Hauptangeklagte krank. Der nächste Verhandlungstag ist für Montag, 17. Oktober, 12.30 Uhr, angesetzt. Ob es dabei bleibt, wird sich kurzfristig erweisen. Es wäre der dritte Versuch, den 17. Verhandlungstag über die Bühne zu bringen.

Georg Altherr

Andreas S.: "Ich bin eiskalt, ich zucke nicht mal mit der Wimper."

09:06
02.10.2022
"Ich bin eiskalt. Ich zucke nicht mal mit der Wimper. Das kommt daher, weil ich von Kind an nichts anderes gemacht habe. Ich habe schon mit zehn Jahren meine Hasen selbst geschlachtet." Es sind Aussagen wie diese, die im Prozess wegen der Polizistenmorde von Kusel so verstören. Diese Aussagen stammen vom Hauptangeklagten Andreas S., dem Bäckermeister, der damit geprahlt hat, zum hauptberuflichen Wilderer geworden zu sein. Am zwölften Verhandlungstag war es nochmal darum gegangen, warum Andreas S., der oft auch in Lothringen zur Jagd ging, von französischen Jägern "exécuteur", auf Deutsch: Vollstrecker, genannt wurde. Andreas S. versuchte an jenem Verhandlungstag das Wort "Vollstrecker" zu relativieren. Er sagte, dass es in Frankreich üblich sei, "auf Anweisung" eine bestimmte Menge Wild zu erlegen, also quasi auf Bestellung. Es gehe darum, eine Anweisung oder Bestellung auszuführen, zu vollziehen oder zu vollstrecken. Deshalb also der Spitzname  "exécuteur".  Andreas S. wollte damit offenbar klarstellen, dass seine  französischen Jagdfreunde  nicht die andere Bedeutung des Begriffs "Vollstrecker" nämlich  "Hinrichter" im Sinn hatten, als sie ihm diesen Spitznamen gaben.  Die oben zitierten erläuternden Aussagen vom eiskalten Schützen, der von Kindesbeinen an ohne Skrupel auf alle erdenklichen heimischen Tiere schoss und sie auch häuten und ausnehmen konnte, fielen an jenem zwölften Prozesstag bei einer umfangreichen Vernehmung eines Zeugen im Gespräch zwischen dem Richter, Andreas S. und dem Zeugen. Bis dahin wurde zügig verhandelt, dann kam der Prozess etwas ins Stocken. Corona lähmte ihn schließlich: Der 15. und 16. Verhandlungstag war jeweils nur kurz, weil ein wichtiger psychiatrischer Gutachter wegen Corona fehlte. Der 17. Prozesstag fiel ganz ins Wasser, weil der Hauptangeklagte selbst erkrankt war, dem Vernehmen nach ebenfalls an Corona. Könnte der Prozess wegen Corona gar ganz platzen? Fragen und Antworten dazu hier.

Georg Altherr

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