Letztes Update:
20220829094425

13:47
24.08.2022
Um 16 Uhr beginnt die Pressekonferenz. In dieser werden Stadt, Feuerwehr, Polizei und die BASF über den aktuellen Stand informieren. Wir berichten vor Ort. 

Fabian Binder

Ein Gast warnte ihn

12:59
24.08.2022
Nunzio Caltagirone arbeitet in einem italienischen Café im Jungbusch nahe des Hafens. Er habe gestern die vielen Einsatzkräfte in Richtung Hafengelände eilen sehen. Erst ein Gast habe ihn auf die Gefahr durch die reizenden Gase in der Luft aufmerksam gemacht. „Das ist ein italienisches Lokal. Hier läuft italienisches Radio und italienisches Fernsehen“, lacht der junge Mann. Nach dem Hinweis seines deutschen Gasts, habe er alle Fenster und Türen geschlossen. „Es hieß, da sei irgendeine Chemikalie explodiert.“ Das Gas habe er in der Luft gerochen. „Ich kann gar nicht beschreiben, woran es mich erinnert.“

Fabian Binder

Fabian Binder Nach wie vor sind die Einsatzkräfte vor Ort und kühlen den Container mit Wasser. Es liegt ein leicht schwefeliger Geruch in der Luft.

Wie Anwohner den Chemieunfall erleben

11:47
24.08.2022
Unser Mitarbeiter Marco Partner war am Mittwochmorgen im Jungbusch und in der Neckarstadt-West unterwegs und hat sich mit Anwohnern unterhalten. Sefike Kuller habe sich am Dienstagnachmittag zunächst über den großen Stau in der Neckarstadt-West gewundert – und dann die Sirenen gehört. „Irgendwas stimmt nicht, ich habe kurz an Krieg gedacht“, sagt sie. Dann habe sie die Nachrichten gehört und wie angeordnet die Wohnung nicht mehr verlassen. Mit den Fenstern ist es an heißen Sommernächten in der Neckarstadt jedoch so eine Sache. „Sie blieben zu, auch wenn es unerträglich heiß ist, Gesundheit geht vor. Am Morgen habe ich geschaut, was die Nachbarn machen. Viele hatten die Fenster auf, also bin ich auch wieder raus gegangen“, erzählt sie.
„Ich mache mir große Sorgen“, sagt Enrico Eckstein. Der junge Mann fragt am Mittwochmorgen wie so viele Anwohner bei zwei Polizisten um Auskunft, die am Verbindungskanal im Jungbusch Fußgängern erklären, dass sie nicht weiter Richtung Hafen laufen dürfen. Am Dienstag habe er einen Anruf von seiner Mutter bekommen, dass es in der Wohnung stark nach Gas rieche. Sofort habe er sich auf den Heimweg gemacht, aufgrund des Verkehrschaos zwei Stunden dafür gebraucht. „Mich beunruhigt es, dass es so lange dauert. Die Wohnungen im betroffenen Mühlhauhafen wurden evakuiert, aber wir wohnen ja direkt gegenüber“, sagt er.
Eine Bäckerin im Jungbusch gibt sich dagegen ganz entspannt. Um 4 Uhr in der Früh hat sie den Polizeibericht gelesen. „Dann war klar, dass wir normal öffnen“, erzählt sie. „Wir leben in der Großstadt und nicht auf dem Land. Die BASF und andere Chemiekonzerne liegen um die Ecke, da passiert immer mal was.“

Oliver Seibel

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