Nach Dauerregen im Westen Deutschlands sind mindestens 20 Menschen gestorben.
In
Rheinland-Pfalz ist das genaue Ausmaß der Katastrophe in mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten laut Innenministeriums derzeit noch nicht absehbar. Seit Stunden läuft ein großangelegter Rettungseinsatz. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern oder aus Bäumen zu retten, berichtete Dreyer. Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.
Im
Eifel-Landkreis Ahrweiler kamen fünf Menschen ums Leben. Alle seien nach bisherigen Erkenntnissen in den Fluten ums Leben gekommen, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) mit. Der gesamte Landkreis ist von der Unwetterlage betroffen. Mehrere Orte waren laut Polizei wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten.
Auch in
Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage angespannt. Nach dem Abklingen des Starkregens kämpfen Feuerwehr und andere Einsatzkräfte an vielen Orten mit einer sich verschärfenden Hochwasserlage. Mindestens 15 Menschen starben.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besuchte am Donnerstag
Altena im Märkischen Kreis. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46-jähriger Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil gestorben. Am Donnerstag war Altena noch immer von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Lage im
Kreis Euskirchen ist besonders schlimm. Dort kamen nach Behördenangaben acht Menschen ums Leben. Genauere Angaben zur Todesursache teilte der Kreis zunächst nicht mit. In mehreren Orten sei die Lage sehr kritisch, hieß es. Teilweise bestehe kein Zugang zu den Orten. Im Kreisgebiet sei die Kommunikation weitgehend ausgefallen.
Viele Flüsse und Bäche in der Eifel, im Bergischen Land, im Rheinland und Sauerland führten am Donnerstag weiterhin Hochwasser, sie waren am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag über die Ufer getreten. Straßen wurden überschwemmt, Keller liefen voll. Tausende Feuerwehrleute waren landesweit im Einsatz.
In
Köln wurden zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt. Die Feuerwehr habe die tote Frau sowie den toten Mann am späten Mittwochabend bei Einsätzen gefunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. In Solingen starb ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei. Ein 77 Jahre alter Mann aus Kamen kam in dem unter Wasser stehenden Keller seines Wohnhauses ums Leben.
Im
Sauerland starben bei den Rettungseinsätzen zwei Feuerwehrleute. Ein 46-Jähriger Feuerwehrmann war am Mittwochnachmittag in Altena nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Knapp zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen. Er sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Ersten Erkenntnissen nach handelte es sich bei dem Unglück um einen gesundheitlichen Notfall.
In
Rheinbach bei Bonn wurde am frühen Donnerstagmorgen eine tote Frau auf einer Straße entdeckt. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter, von dem auch Rheinbach mit überfluteten Straßen stark betroffen war, sei wahrscheinlich, erklärte die Bonner Polizei.
dpa