Erst nach und nach wird das gesamte Ausmaß der Schäden an Bahnstrecken nach der Flutkatastrophe sichtbar. So seien viele Bereiche im Katastrophengebiet erst jetzt wieder zugänglich, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Mittwoch. Dort laufe die Erkundung der Strecken weiter.
Stark betroffen ist etwa die Eifelstrecke. Fotos eines Abschnitts bei Kall zeigen Unmengen Holz und Unrat auf den Gleisen. „So sieht das auf der Strecke hier überall aus“, sagte Hans Gabler am Mittwoch bei einem Ortstermin. Er ist als Leiter des Instandhaltungsmanagements im Netz Köln bei der Deutschen Bahn auch für die Strecke zwischen Euskirchen und Nettersheim zuständig. Bis dort wieder regulärer Zugbetrieb bis Trier möglich sei, werde es „viele, viele Monate dauern“.
An vielen Stellen seien Brücken kaputt, Bahnschranken fehlten, Bahnübergänge seien mitsamt ihrer Elektronik zerstört, Brücken seien so beschädigt, dass sie wohl erneuert werden müssten, schilderte Gabler. Am Freitag sind seinen Angaben zufolge die Strecken in der Region mit dem Hubschrauber überflogen worden, um die Schäden zu lokalisieren. Seit Wochenanfang begehen die Fachleute der Bahn nun die einzelnen Stellen, um sich bis kommenden Freitag ein genaueres Bild zu machen, berichtete er weiter.
Nach Bahnangaben von Dienstag wurden in NRW und Rheinland-Pfalz insgesamt 80 Bahnstationen durch das Unwetter beschädigt. Insgesamt sind Gleise auf einer Länge von 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen. Die Bahn spricht von Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen, die Wochen bis Monate dauern werden.