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Zwölf Menschen in Wohnheim für Behinderte in Sinzig ertrunken

10:49
16.07.2021
Unter den Todesopfern der Flutkatastrophe sind auch zwölf Bewohner einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung in Sinzig. Nach dem Unwetter in der Nacht zum Donnerstag wurden dort 13 Menschen vermisst. Einer von ihnen sei lebend gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden, teilte am Freitag eine Sprecherin des Innenministeriums in Rheinland-Pfalz mit. Am Donnerstagabend waren zunächst neun Todesopfer in der Einrichtung bestätigt worden.
„Das Wasser drang innerhalb einer Minute bis an die Decke des Erdgeschosses“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands der Lebenshilfe Rheinland-Pfalz, Matthias Mandos. Die Nachtwache habe es noch geschafft, mehrere Bewohner in den ersten Stock des an der Ahr gelegenen Wohnheims zu bringen. „Als er die nächsten holen wollte, kam er schon zu spät.“ Die Wassermassen seien so rasant in das Gebäude eingedrungen, dass es keine Chance gegeben habe.
Das Heim hat 34 Wohnplätze und befindet sich in einem tiefer gelegenen Wohnviertel der Stadt, die an der Mündung der Ahr in den Rhein liegt. Das Team im Haus sei völlig traumatisiert, sagte Mandos. Seelsorger bereiteten sich darauf vor, die überlebenden Bewohner behutsam über das schreckliche Geschehen aufzuklären.
Am Freitag war an dem Gebäude eine etwa drei Meter hoch reichende Schlammschicht zu sehen, die über die Fenster des Erdgeschosses reichte.

dpa

Unterstützung für Opfer mit Spendenkonto

10:18
16.07.2021
Dreyer dankte den Einsatzkräften, die am Donnerstag und auch am Freitag an den Rettungsmaßnahmen beteiligt seien. Alleine in der letzten Nacht hätten so über 300 Menschen mit Hubschraubern gerettet werden können.
"Wir haben heute noch nicht den Stand, dass wir sagen können: Es entspannt sich", betonte die Ministerpräsidentin. Es gebe stündlich neue Hiobsbotschaften. 
Besonders stark sei in Rheinland-Pfalz der Landkreis Ahrweiler betroffen. Dort seien ganze Ortschaften entlang der Ahr überschwemmt worden. Diese Gemeinden seien teilweise noch gar nicht oder nur schwer zugänglich. Auch dort habe man Probleme mit Plünderungen gehabt, die Polizei sei dort direkt eingeschritten, so Dreyer.
Viele Menschen und Unternehmen hätten bereits angekündigt, helfen zu wollen. Das Land habe dafür ein Spendenkonto eingerichtet.
Unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ können Spenden auf folgendes Konto bei der Sparkasse Mainz überwiesen werden:
  • Empfänger: Landeshauptkasse Mainz
  • IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06
  • BIC: MALADE51MNZ
 "Diese Hilfe wird sehr, sehr nötig sein, wenn man sich das Ausmaß betrachtet", sagte Dreyer. Die Schäden seien so dramatisch und so gewaltig, dass der Wiederaufbau eine lange Zeit dauern werde. Deshalb habe das Land eine Stabsstelle Wiederaufbau unter der Federführung des Innenministeriums beschlossen.

Sonja Hoffmann

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zur Hochwasser-Katastrophe

10:04
16.07.2021
Nach den verheerenden Folgen des Hochwassers in Rheinland-Pfalz hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Freitagmittag  über die aktuelle Situation informiert. "Das Leid nimmt zu in Rheinland-Pfalz", sagte Dreyer. Zur Stunde seien 60 Tote zu beklagen, es sei zu vermuten, dass die Zahl weiter ansteigen werde. Derzeit gelten noch zahlreiche Menschen als vermisst, so Dreyer.

Sonja Hoffmann

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