Der Sicherheitsexperte Johannes Peters hält es für "relativ unwahrscheinlich", dass die Schäden an den Ostsee-Pipelines durch einen Unfall entstanden sein könnten. Vielmehr vermute er Russland hinter dem mutmaßlichen Sabotageakt. "Das wirkt vordergründig natürlich etwas widersinnig, die eigenen Pipelines zu zerstören", sagte der Experte vom Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel im ARD-"Morgenmagazin". Es gebe aber durchaus gute Gründe dafür.
Ein Grund sei sicherlich, ein "starkes Signal" an Europa zu senden, dass man dasselbe auch mit Pipelines machen könnte, die für die Versorgungssicherheit deutlich wichtiger seien, etwa Pipelines aus Norwegen. Ein weiterer Grund für einen möglichen russischen Sabotageakt könnte sein, dass man im Winter "die noch intakte Nord-Stream-2-Röhre dazu nutzen kann, um Druck auf Deutschland zu erhöhen". Russland könnte anbieten, durch die intakte Leitung doch noch Gas zu liefern, so Peters. Dafür müsste Deutschland aber "aus dem westlichen Sanktionsregime ausscheren".