Zum Mittag spricht ein Gutachter des LKA als Sachverständiger über Schmauchspuren. Es wurden jeweils die beiden Angeklagten sowie die beiden Opfer auf Schmauchspuren untersucht. Bei S. und V. habe man Schmauchspuren an den Händen nachweisen können. Aus kriminaltechnischer Sicht könne man jedoch keine eindeutige Aussage darüber machen, wie die Partikel auf die Hände gelangt sind, so der Experte. Bei V. sei etwa möglich, dass er selbst geschossen, sich in der Nähe eines Schusses befunden habe oder auch nur Waffen mit Schmauch berührt habe.

Maximilian Hempel

Zu einer skurrilen Szene kommt es, als der Gutachter die Waffen und Ausrüstung der Tatnacht präsentiert. Als er dem Gericht erklärt, wie das Wärmebildvisier funktioniert, fällt S. ihm ins Wort und bietet dem Richter an, das Visier richtig zu kalibrieren. Wenn er es ihm einstelle, könne der Richter dann sehr genaue Details sehen. S. scheint sichtlich stolz auf seine Technik. „Ich kann Ihnen die Zunge rausstrecken“, sagt er zu Richter Mall und will ihm damit demonstrieren, dass dieser mit dem Visier sogar unter der Maske die Wärmesignatur der Zunge des Angeklagten erkennen könne. 

Maximilian Hempel

Am Vormittag sprach ein Gutachter vom LKA, der insbesondere die Waffen sowie die Munition der Tatnacht untersucht hat. Viele neue Erkenntnisse zum Tathergang gibt es jedoch nicht. Auf Nachfrage der Verteidiger sowie des Richters kann der Sachverständige keine Angaben etwa über die Schussrichtung oder genaue Positionen der Schützen zu machen. Diese Informationen sind aber wichtig, um später erklären zu können, welcher der beiden Angeklagten von wo geschossen hat. Andreas S. und Florian V. haben zum Tathergang und dem Schusswechsel unterschiedliche Angaben gemacht. 

Maximilian Hempel

Gleich beginnt der nächste Verhandlungstag. Im Fokus sollen heute unter anderem Zeugen und Sachverständige gehört werden, die sich mit den in der Tatnacht verwendeten Waffen sowie Schmauchspuren beschäftigt haben. 

Maximilian Hempel