Letztes Update:
20220721145047

05:12
21.07.2022
Der Mordprozess um tödliche Schüsse auf zwei Polizisten Ende Januar nahe Kusel wird am Donnerstag (9 Uhr) mit weiteren Zeugen fortgesetzt. Dazu erwartet das Landgericht Kaiserslautern unter anderem elf Beamte aus dem benachbarten Saarland. Zudem soll ein Sachverständiger berichten, was die Untersuchung des Mobiltelefons des Hauptverdächtigen erbracht hat. Ein weiterer Zeuge soll zur Vergangenheit des 39-Jährigen aussagen.

Der Mann steht seit dem 21. Juni vor Gericht. Er soll der Anklage zufolge bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle nahe Kusel eine Polizeianwärterin (24) und einen Polizeikommissar (29) mit Gewehrschüssen in den Kopf ermordet haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Ein Komplize (33) ist wegen versuchter Strafvereitelung angeklagt. Er soll geholfen haben, Spuren zu verwischen.

dpa

Vater des Polizisten und dessen mutmaßlicher Mörder kannten sich offenbar flüchtig

11:10
19.07.2022
Der Vater des erschossenen Polizisten  und dessen mutmaßlicher Mörder  waren sich möglicherweise Wochen vor der Tat begegnet. Bei der Aussage von Wildhändlern wurde gesagt, dass der Vater des Beamten, der gelegentlich zur Jagd ging, zuweilen bei dem Wildhändler Kaffee trank. Als  Andreas S. eines Tages wieder einmal Wild anlieferte, das durch Kopfschüsse getötet worden war, soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen Andreas S. und dem Vater des Polizisten gekommen sein.  Der Vater des Polizisten soll Andreas S. kritisiert haben, weil der bei der Jagd Tiere fast immer durch Kopfschüsse  niederstreckte. "Wir hatten uns in der Wolle", sagte der Hauptangeklagte. Die beiden Wildhändler, die als Zeugen vorgeladen waren, wollten nicht ausschließen, dass es zu dieser Auseinandersetzung kam. Genau konnten sie sich nicht daran erinnern. Sie bestätigten aber beide, dass der Vater des Polizisten öfter vorbeikam, um Kaffee bei ihnen zu trinken. Der Mann durfte im Revier des älteren Wildhändlers jagen, sagte dieser.

Georg Altherr

Andreas S.: Sie nennen mich Vollstrecker

11:22
19.07.2022
"Es war heute wie an der Ostfront": Chatnachrichten wie diese verlas der Vorsitzende Richter Mall. Verfasst hatte sie Andreas S., der Hauptangeklagte. Adressiert waren sie an einen Wildhändler, dem er in den Monaten vor der Tat große Mengen an Wild lieferte. Am 20. Dezember 2021 und zwar nachts um 4.20 Uhr schrieb Andreas S. demnach an den Wildhändler: "Ich hatte Langeweile. Habe sieben Rehe geschossen, vier Kitze. Alle Kopfschuss, wie immer." In den Chatnachrichten nannte er sich meist "Zigeuner Andreas". Er hatte die  Wildhändler glauben lassen, dass er in Frankreich zur Jagd geht. Kurz vor der Tat schrieb Andreas S. diese Nachricht an den Wildhändler: "Diese Woche bis jetzt 69 Rehe und viele Sauen. Unvorstellbar. Ich betreibe das mittlerweile ja wie einen richtigen Beruf. In Frankreich nennen sie mich mittlerweile executeur, Vollstrecker."

Georg Altherr

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