Die Polizei hat auf und am  Parkplatz des Sulzbacher Krankenhauses kein Drogenversteck oder Drogen gefunden. Das sagte ein Polizeibeamter vor Gericht aus. Die Verteidiger von Andreas S. hatten die Suche beantragt. Andreas S. hatte in seiner Tatversion nahgelegt, dass der Mitangeklagte Florian V. nicht nur Drogen konsumiere, sondern auch mit ihnen handele. Vor der Fahrt zum Wildern nach Ulmet habe Florian V. Drogen in ein Versteck am Krankenhaus Sulzbach gelegt oder rausgeholt, so Andreas S. Dieser unterstellt Florian V., die Polizistin quasi im Drogenrausch durch Schüsse aus der Schrotflinte getötet zu haben. 

Georg Altherr

In der Böschung am Tatort bei Ulmet sind keine Schrotkugeln gefunden worden. Das hat eine Nachsuche ergeben. Die Polizei suchte die Böschung 15 Meter lang vom damaligen Standort des Täterfahrzeugs bergauf mit Metalldetektoren ab. Gefunden wurde alles Mögliche, so der Beamte, Glassplitter, Verpackungsmaterial und Müll, aber kein Schrot. Die Verteidiger von Andreas S. hatten die Nachsuche beantragt. Sie hatten sich dadurch erhofft, belegen zu können, dass ihr Mandant nicht mit der Schrotflinte auf die Polizisten schoss, sondern Florian V.

Georg Altherr

Der Prozess wegen der Polizistenmorde von Kusel wird am Donnerstag um 12.30 Uhr und am Freitag um 9 Uhr fortgesetzt. Für Donnerstag, 11. August, sind Polizeibeamte geladen, die über Ermittlungen aussagen sollen, die derzeit im Saarland im Zusammenhang mit Andreas S. und Wilderei geführt werden. An einem vergangenen Prozesstag hatte ein Polizeibeamter im Zeugenstand geschätzt, dass rund 50 Ermittlungsverfahren geführt werden. Diese haben sich offenbar aus Erkenntnissen aus der Tat von Kusel und dem Prozess als auch aus der Berichterstattung auch dieser Zeitung ergeben. Ein Sprecher des Landgerichts Kaiserslautern sagte auf Anfrage, dass auch Zeugen gehört werden, die Aussagen über das persönliche Verhältnis der beiden Angeklagten Andreas S. und Florian V. machen können.

Georg Altherr