Ein Polizeibeamter sagte zur finanziellen Situation von Andreas S. Demnach hatte er bis zum Tag der Tat offiziell Verbindlichkeiten von 2,4 Millionen Euro angehäuft. Zugleich erzielte er zuletzt pro Monat einen Gewinn von 12.000 Euro durch seine Wilderei. Die Auslagen dafür sind rausgerechnet. Er versteuerte den Gewinn nicht, so dass das Geld brutto gleich netto in seine Tasche ging: 12.000 Euro pro Monat zwischen dem 1. September 2021 und dem 30. Januar 2022. Andreas S. selbst wollte die Berechnung so nicht bestätigen.

Georg Altherr

Andreas S. beklagt sich am heutigen Prozesstag, dass er im Gefängnis gezielt provoziert werde, vor allem beim Hofgang. Die Justizvollzugsanstalt habe nach seiner Beschwerde angeordnet, dass er nun alleine Hofgang habe. Dies habe den Nebeneffekt gehabt, dass alle 160 übrigen Gefangenen eine Stunde weniger Hofgang hätten. Dies habe den Unmut der übrigen Gefangenen ihm gegenüber noch verstärkt.

Georg Altherr

Andreas S. sagte, dass er sich wegen der Provokationen seiner Mitgefangenen beschwert habe. Er habe dem Zuständigen gesagt: "Mir reicht's jetzt. Unterbindet das bitte! Irgendwann reicht's auch mir, dann eskaliert's. Der letzte, der mich herausgefordert hat, der hat's nicht überlebt."

Georg Altherr

Florian V. zeigt sich am heutigen Verhandlungstag für seine Verhältnisse richtig emotional. Als der Verteidiger von Andreas S. einer Zeugin Fragen zum Verhalten von Florian V. bei der Nachstellung der Tat stellt, zeigt er den Vogel, schüttelt energisch mit dem Kopf und zieht die Schultern hoch. Es brodelt in ihm. Er sagt aber nichts. Seine Verteidiger wollen, dass er von seinem Schweigerecht Gebrauch macht. Daran hält er sich, auch wenn der Vorsitzende Richter Raphael Mall ihn immer wieder zum Reden bringen will.

Georg Altherr