Letztes Update:
20220919144655

Sachverständiger hat Corona

10:17
19.09.2022
Es kommt immer anders. Und öfter als man denkt. Der psychiatrische Sachverständige, der Andreas S. begutachtet, hat Corona. Weil er deshalb am heutigen Verhandlungstag nicht teilnahm, konnte das Gericht nicht das für heute Geplante ausführen. 

Georg Altherr

Foto: privat/oy Das ist eine Bergara. Nicht exakt mit diesem, aber mit einem solchen Jagdgewehr erschoss am 31. Januar Andreas S. den 29 Jahre alte Polizeibeamten. Das hat er vor Gericht zugegeben. Allerdings will er die drei Schüsse in Notwehr abgegeben haben.

"CK" für "cop killer": Möglich, dass auch der Mithäftling aussagt

10:55
18.09.2022
Noch spannender als die Aussage von Florian V. könnte am Montag die Aussage eines Zeugen werden. Einem Gerichtssprecher zufolge werden sich die Aussagen dieses Zeugen auf die Tat selbst beziehen. Mehr wollte der Gerichtssprecher vorab nicht sagen. Die RHEINPFALZ spekuliert nun, dass es sich bei diesem Zeugen um M. handeln könnte. Von diesem M. war an den jüngsten Verhandlungstagen mehrfach die Rede. Bei M. handelt es sich demnach um einen Mann, der als Mithäftling engen Kontakt zu Andreas S. hatte. Die beiden saßen, zumindest zeitweise, im selben Gefängnis. Andreas S. räumte in der Verhandlung freimütig ein, die Prozessakte diesem M. zur Verfügung gestellt zu haben. Möglicherweise gelangte auf diese Weise ein Foto der Leiche der erschossenen Polizeianwärterin an Dritte. Dem Vernehmen nach soll Andreas S. im Gefängnis M. gegenüber mit der Tötung der Polizisten geprahlt haben. Er soll ein Schriftstück, auf dem er den Ablauf der Tat skiziierte, mit der Abkürzung "CK" für "cop killer", auf Deutsch: Polizistentöter, unterschrieben haben. Sollte M. tatsächlich der Zeuge sein, der am Montag vernommen wird, könnten sich daraus Erkenntnisse ergeben, wie Andreas S. die Tatnacht schilderte, wenn er nicht auf der Anklagebank saß. 

Georg Altherr

Erstmals in der Verhandlung: Florian V. sagt am Montag aus

10:07
18.09.2022
Der 15. Verhandlungstag im Prozess wegen der Polizistenmorde von Kusel könnte es in sich haben. Denn Florian V., der Mitangeklagte, will sein Schweigen brechen und am Montag, 19. September aussagen. Seine Verteidiger Christian Kessler und Thomas Will hatten mit dem Gericht eine Art Deal ausgehandelt. Der lautete: Wenn die Kammer die Videoaufzeichnungen sämtlicher Vernehmungen von Florian V. in der Verhandlung abspielt, dann beantwortet Florian V. Fragen der Kammer. Der Voristzende Richter Raphaël Mall hatte am jüngsten Verhandlungstag, am 9. September, drei längere Videos von Vernehmungen im Januar und Februar gezeigt. Damit ist die Bedingung der Anwälte erfüllt. Florian V. will Fragen der Richter beantworten, die seinen Anwälten in der vergangenen Woche schriftlich zugehen sollten. Rechtsanwalt Guido Britz aus St. Ingbert, der die Eltern  des ermordeten Polizisten vertritt, hatte Kessler gefragt, ob Florian V. auch Fragen der Nebenkläger, also der Angehörigen der Opfer, beantworte. Kessler hatte entgegnet, dass die Nebenkläger ihm ebenfalls Fragen zusenden könnten. Man werde dann sehen, ob Florian V. sie auch beantworte. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ sagte Britz, er werde Kessler gleichwohl Fragen an Florian V. zukommen lassen. Kessler lehnte es zudem strikt ab, Florian V. durch den Hauptangeklagten Andreas S. und seiner Verteidiger befragen zu lassen. Dieses Anliegen hatte Leonard Kaiser, einer der beiden Anwälte von Andreas S. vorgetragen. Der Verhandlungstag beginnt ausnahmsweise erst um 11 Uhr. Zuschauer, die den Prozesstag miterleben wollen, sollten allerspätestens um 10. 30 Uhr am Landgericht sein. 

Georg Altherr

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