Es war ein bizarres letztes Wort.Der Hauptangeklagte im Polizistenmordprozess, Andreas S., entschuldigte sich zwar bei den Angehörigen der beiden getöteten Polizisten. Aber zum Entsetzen der Nebenkläger nicht für die Tat, sondern dafür, dass er seinem Helfer Florian V. die Schrotflinte gegeben habe. "Für mein Verhalten entschuldige ich mich nicht. Ich bitte um Verständnis", sagte er. Er habe nur geschossen, um sein eigenes Leben zu retten. Er bestritt die Vorwürfe der Anklage. Diese seien "haltlos". Auch sei er nicht gefühlskalt. Um das zu belegen, trug er vor, dass er im Gefängnis unter anderem mit einem Seelsorger über die Tat gesprochen habe, sonst wäre er im Knast "kaputtgegangen". Auf diese Worte konnte niemand mehr entgegnen, sie gehören traditionell dem Angeklagten. Zuvor hatte einer seiner Verteidiger darauf hingewiesen, dass Andreas S. dem katholischen Glauben verhaftet sei und zum Beispiel ein Kruzifix aus dem Nachlass seines Großvaters iin Ehren gehalten zu haben. Am Mittwoch fällt das Urteil.
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Georg Altherr