Letztes Update:
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Georg Altherr Die Route der Wilderer in der Tatnacht, nachgestellt im Sommer.Die beiden Wilderer fuhren in der Nacht zum 31. Januar, ab kurz vor Mitternacht bis 4.15 Uhr, immer wieder die Straße vom Mayweilerhof hinunter nach Ulmet und wieder zurück. Immer wieder bergab und bergauf. Dabei schoss Andreas S. mit teurer Nachtzieltechnik 22 Rehe und Hirsche sowie ein Wildschwein. Dann stoppte ein Polizeiauto, zehn Minuten später lagen zwei Polizisten ermordet am Boden.

Andreas S.: "Für mein Verhalten entschuldige ich mich nicht. Ich bitte um Verständnis."

11:34
26.11.2022
Es war ein bizarres letztes Wort.Der Hauptangeklagte im Polizistenmordprozess, Andreas S., entschuldigte sich zwar bei den Angehörigen der beiden getöteten Polizisten. Aber zum Entsetzen der Nebenkläger nicht für die Tat, sondern dafür, dass er seinem Helfer Florian V. die Schrotflinte gegeben habe. "Für mein Verhalten entschuldige ich mich nicht. Ich bitte um Verständnis", sagte er. Er habe nur geschossen, um sein eigenes Leben zu retten. Er bestritt die Vorwürfe der Anklage. Diese seien "haltlos". Auch sei er nicht gefühlskalt. Um das zu belegen, trug er vor, dass er im Gefängnis unter anderem mit einem Seelsorger über die Tat gesprochen habe, sonst wäre er im Knast  "kaputtgegangen". Auf diese Worte konnte niemand mehr entgegnen, sie gehören traditionell dem Angeklagten. Zuvor hatte einer seiner Verteidiger darauf hingewiesen, dass Andreas S. dem katholischen Glauben verhaftet sei und zum Beispiel  ein Kruzifix aus dem Nachlass seines Großvaters iin Ehren gehalten zu haben. Am Mittwoch fällt das Urteil. Einen Ausblick darauf  und einen Rückblick auf das Verfahren lesen Sie hier.

Georg Altherr

Rheinpfalz In diesem Haus in Spiesen im Kreis Neunkirchen lebte Andreas S. mit seiner Familie - bis zur Tatnacht. Von hier aus steuerte er seinen Handel mit gewilderten Tieren. In dem dunkelgrünen Auto befanden sich noch Monate nach der Tat rote Fleischkisten, Kontoauszüge, Schriftverkehr.
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