Ein halbes Jahr nach dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat Großbritannien den Angreifern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. "Operativ leidet Russland unter einem Mangel an Munition, Fahrzeugen und Personal", teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit. Die Moral sei in vielen Teilen schlecht und die Armee erheblich eingeschränkt. Russlands diplomatische Macht sei gesunken und die langfristigen wirtschaftlichen Aussichten seien düster. "Die Donbass-Offensive macht minimale Fortschritte, und Russland erwartet einen schweren ukrainischen Gegenangriff", hieß es weiter. Das britische Fazit: "Nach sechs Monaten hat sich Russlands Krieg als kostspielig und strategisch schädlich erwiesen."
Das Ministerium betont, der russischen Führung sei seit April bewusst, dass die Ziele, die ukrainische Regierung zu stürzen und große Teile des Landes zu besetzen, gescheitert seien. Seitdem verfolge Moskau bescheidenere Pläne in der Ost- und Südukraine.