Eine der wichtigsten Szenen seines Lebenslaufes habe sich laut S. während seiner Ausbildung zugetragen. Sie habe Parallelen zu der Tat in Kusel, betont S. Auf dem Weg zur Lehre sei S. immer mit dem Rad gefahren. Eines Nachts hätten ihn zwei Hunde angegriffen, einer sei ihm sogar ins Fahrrad gerannt. Er habe dann den Hund mit seinem Rucksack geschlagen und beide Tiere in die Flucht geschlagen. Vermutlich spielt S. hier auf seine Schilderungen der Tatnacht an. Ihm zu folge habe er nur geistesgegenwärtig das Feuer erwidert, nachdem der Polizist auf ihn geschossen habe. Möchte S. hier auf seinen Instinkt anspielen? Er lässt diese Vermutung offen. 

Maximilian Hempel

Schnell habe S. gemerkt, dass das geschossene Wild ein gutes Taschengeld einbrachte. Sein Onkel habe zu S. Jugendzeiten ein Revier gepachtet, auf dem er schießen durfte. Erlegtes Wild habe er dem Onkel abgekauft und dann weiterverkauft. Drei bis vier Rehe hätten dabei schon ein ganzes Lehrlingsgehalt ausgemacht, so S. 

Maximilian Hempel

S. erzählt aus verschiedenen Passagen seines Lebens. Vom Schulalter, über seine Passion als Jäger bis hin zur Geschäftstätigkeit als Bäcker. Schon als Sechsjähriger habe er eine Waffe in der Hand gehabt. Zum Üben habe der Vater HB-Zigarettenschachteln aufgestellt, auf die der kleine S. dann geschossen habe. Mit zehn Jahren habe er schon alle möglichen Tiere bei der Jagd geschossen. Mit 16 habe er den Jagdschein gemacht.

Maximilian Hempel

Da die Zeugenvernehmungen am Morgen kürzer dauern als angesetzt, bleibt Spielraum von 45 Minuten. Den will das Gericht nutzen, um V. zu hören. Der lehnt jedoch ab. Stattdessen erklärt S., dass er seinen Lebensweg erzählen möchte. Die Ausführungen dauern mehr als eine Stunde und müssen zwischenzeitlich unterbrochen werden, um weitere Zeugen zu hören. Zum Nachmittag sollen diese Einlassungen weitergehen.

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